Hecke schneiden: Die wichtigsten Tipps
Hecken dienen in den meisten Fällen als Sichtschutz. Damit sie diese Funktion effektiv ausfüllen können, ist es wichtig, dass sie dicht wachsen. Das regelmäßige Schneiden sorgt genau dafür: Das Wachstum wird angekurbelt, tiefer liegende Blätter und Äste bekommen mehr Licht und lästige Löcher wachsen zu. Hier erfährst du, was du beim Schneiden der Hecke beachten musst.
Inhalt
Wann dürfen Hecken geschnitten werden?
Hecken werden oft von Vögeln als Brutplätze ausgewählt. Deshalb ist der Rückschnitt der Hecke, bei dem die Äste und Triebe weit gekürzt werden, zwischen März und September gesetzlich verboten. Der Formschnitt, bei dem lediglich herausstehende Äste korrigiert werden, ist generell das ganze Jahr über erlaubt. Gerade beim Einsatz einer motorbetriebenen Heckenschere mit entsprechendem Lärmpegel sollte vorher dennoch überprüft werden, ob sich Vögel oder andere Tiere in der Hecke aufhalten.
Generell ist das Schneiden der Hecke bereits im Februar möglich. Ein zweiter Formschnitt kann dann bei Bedarf im Juni durchgeführt werden.
Wie hoch darf die Hecke sein?
Wer die Hecke als Abgrenzung zum Nachbargrundstück nutzt, muss bestimmte Richtlinien hinsichtlich der Höhe einhalten. In den meisten Bundesländern gilt: Die Heckenhöhe darf 2 m nicht überschreiten, wenn der Abstand zur Grundstücksgrenze mindestens 50 cm beträgt. Die konkreten Regelungen variieren allerdings von Bundesland zu Bundesland. Ein Gang zu den örtlichen Behörden hilft, einen unnötigen Nachbarschaftsstreit zu vermeiden.
Welche Form sollte die Hecke haben?
Die Trapezform mit breiter Basis (links) sorgt dafür, dass die gesamte Hecke genügend Licht einfangen kann. Bei einer breiten Spitze (rechts) bekommen die unteren Blätter zu wenig Licht.
Die ideale Heckenform ist ein Trapez mit breiter Basis und schmaler Krone. Dieses Schnittprofil hat den Vorteil, dass auch die unteren Blätter ausreichend Sonne bekommen und wachsen können. Wenn die Krone breiter als die Basis geschnitten ist, liegen die unteren Blätter im Schatten und sterben ab.
Hecken, die nicht geschnitten werden müssen
Neben Formhecken gibt es auch sogenannte frei wachsende Hecken. Sie bestehen aus baumförmigen Nadelgehölzen wie Fichte, Tanne oder Kiefer. Der Vorteil: Sie brauchen keinen regelmäßigen Schnitt und müssen nur dann gekürzt werden, wenn sie die gesetzliche Maximalhöhe überschreiten.
Anleitung: Hecke gerade schneiden
Wichtigstes Utensil für den Schnitt der Hecke ist die richtige Heckenschere. Handheckenscheren, Akku-, Elektro- und Benzin-Heckenscheren stehen dabei zur Auswahl. Eine Gartenschere ist zusätzlich hilfreich, um einzelne kleine Zweige und Blätter zu entfernen und einen schönen Formschnitt zu erhalten.
Werkzeugliste
- Heckenschere
- Handschuhe
- Schutzbrille
- Gartenschere
- Leiter
- Schnur
- Stäbe
Schritt 1: Schnur spannen
Eine einfache Schnur dient als Orientierungshilfe, damit die Hecke gerade geschnitten wird. Stecke dafür zwei Stäbe in die Erde und spanne die Schnur auf der gewünschten Höhe.
Schritt 2: Heckenkrone schneiden
Als Erstens trägst du die Heckenkrone entlang der Schnur ab. Je langsamer du arbeitest, desto genauer wird das Ergebnis. Wenn du eine Handheckenschere benutzt, halte die Arme möglichst waagerecht, um Dellen zu vermeiden.
Schritt 3: Heckenflanke schneiden
Um die Heckenflanken zu schneiden, stellst du dich am besten parallel zur Hecke mit Blick in die Arbeitsrichtung. Du schaust also immer auf das Ende der Hecke, das noch nicht geschnitten wurde. Bei der Arbeit mit einer motorbetriebenen Heckenschere solltest du die Arme weit ausstrecken und die Schere gleichmäßig auf und ab bewegen, damit der Schnitt möglichst gleichmäßig wird. Dieses Vorgehen funktioniert sowohl für einen senkrechten als auch für einen trapezförmigen Schnitt.
Auf einen Blick: Heckenpflanzen im Vergleich
Die Auswahl an Heckenpflanzen ist groß. Sie unterscheiden sich vor allem hinsichtlich des Pflegeaufwands und der Wuchsgeschwindigkeit: Eine langsam wachsende Pflanze muss seltener geschnitten werden, es dauert aber auch länger, bis sie die gewünschte Höhe und Dichte erreicht. Manche Heckenpflanzen sind zudem giftig. Wer Kinder oder freilaufende Haustiere hat, sollte lieber eine andere Pflanze wählen. Beim Schneiden giftiger Pflanzen sind nicht nur Handschuhe, sondern auch lange Ärmel zu tragen, um Hautreizungen zu vermeiden.
Heckenpflanze | Häufigkeit für Schnitt | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|---|
Buche | 2x jährlich | schneller Wuchs, langlebig | empfindliche Wurzeln |
Buchsbaum | 1x jährlich | langlebig, bienenfreundlich | langsamer Wuchs, Pilzanfällig |
Eibe | 1x jährlich | langlebig, robust | langsamer Wuchs, giftig |
Immergrüner Schneelball | 1x jährlich, nach der Blüte | schöne Blüten, pflegeleicht | giftig |
Kirschlorbeer | 1x jährlich, nach der Blüte | unkompliziert, immergrün | giftig, empfindliche Blätter |
Thuja | 2x jährlich | frosthart, preiswert | giftig |
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