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Schnittkalender: Der richtige Zeitpunkt zum Schneiden von Pflanzen

Zur Gartenarbeit gehört das Schneiden von Bäumen, Rosen und Co. dazu. Damit der Schnitt die erwünschte Wirkung erzielt, ist der richtige Zeitpunkt entscheidend. Welche Pflanzen wann geschnitten werden sollten, zeigt diese Übersicht.


Inhalt


  1. Warum müssen Gartenpflanzen geschnitten werden?
  2. Schnittkalender: Wann schneide ich was?
  3. Welche Geräte brauche ich zum Schneiden?
  4. Fragen und Antworten

Warum müssen Gartenpflanzen geschnitten werden?

Das regelmäßige Schneiden von Hecken, Sträuchern und Bäumen hat mehrere Vorteile. Der Schnitt sorgt für ein gesundes Wachstum, üppigere Blüte und eine bessere Ernte. Bei Bäumen und Hecken ist auch das Einhalten der gewünschten Form ein wichtiges Argument für das regelmäßige Schneiden.

Schnittkalender: Wann schneide ich was?

Nicht jede Pflanze sollte zu jeder Jahreszeit geschnitten werden. Wer im Sommer eine gute Ernte und prachtvolles Grün genießen möchte, sollte sich bereits ab Februar um das Schneiden der ersten Pflanzen kümmern.


Beim Schneiden von Pflanzen ist das richtige Timing entscheidend.

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Frühling

Sommerblühende Sträucher sollten vor der Blüte geschnitten werden – Frühlingsblüher direkt danach.


  • Rosen (ab Mitte März)
  • Ziersträucher (ab März)
  • Kletterpflanzen (bis März)

Auch das Schneiden von Hecken kann ab dem Frühjahr stattfinden. Jedoch sollten ausschließlich schonende Pflege- und Formschnitte vorgenommen werden, bei denen überstehende Äste entfernt werden. Der radikale Rückschnitt der Hecken ist dagegen aus Naturschutzgründen zwischen März und September verboten und sollte daher bereits im Spätwinter erfolgt sein.

Sommer

  • Steinobstbäume (ab Juli)

Im Sommer wird für gewöhnlich keine Pflanze zurückgeschnitten. Die meisten Sorten stehen jetzt in voller Blüte, sodass das Schneiden keinen Sinn hätte. Zudem würde die starke Sonneneinstrahlung die Schnittstellen zu sehr austrocknen. Ausnahme sind Steinobstbäume wie Kirschbäume, die direkt nach der Ernte im Sommer beschnitten werden können.


Herbst

  • Bäume (ab November)
  • Beerensträucher (ab November)
  • Obstbäume (ab November)
  • Rosen (November)

Das Schneiden von Apfelbäumen und anderen Obstbäumen direkt nach der Ernte kann dabei helfen, die Pflanze auf das Frühjahr vorzubereiten. Für den Hauptschnitt sollte jedoch die Ruhephase der Bäume ab November genutzt werden. Ebenfalls ab dem Spätherbst vorgenommen werden können die Hauptschnitte von Bäumen und Beerensträuchern. Ob Rosen schneiden im Herbst sinnvoll ist, ist umstritten: Zwar beugt der Herbstschnitt Krankheiten vor, dafür steigt die Gefahr eines Frostschadens.

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Winter

Der Vorteil am Winterschnitt: Am blätterlosen Baum lässt sich besser erkennen, welche Äste und Zweige entfernt werden müssen.

  • Hecken (Februar)
  • Bäume (bis Ende Februar)
  • Beerensträucher (bis Ende Februar)
  • Obstbäume (bis einschließlich März)
  • Kletterpflanzen (ab Januar)

Sofern der Rückschnitt von Bäumen, Beerensträuchern und Obstbäumen nicht direkt im Spätherbst erledigt wurde, bleibt dafür bis in den Spätwinter Gelegenheit. Auch für den Rückschnitt von Hecken ist der späte Winter der beste Zeitpunkt. Rückschnitte an Gehölzen im Winter haben grundsätzlich den Vorteil, dass die Schnittstellen weniger stark „bluten“ und die Pflanzen weniger Saft verlieren. Das Schneiden bei Frost ist allerdings zu unterlassen: Das Holz ist zu anfällig, die Gehölze würden Schaden davontragen. Frostresistenter sind Kletterpflanzen. Sie können ab Januar zurückgeschnitten werden.

Welche Geräte brauche ich zum Schneiden?

Eine scharfe Klinge ist das A und O beim Schneiden von Gartenpflanzen. Stumpfe Scheren, Messer und Sägen quetschen und reißen die Fasern, statt sie sauber abzutrennen und schaden den Pflanzen damit nachhaltig. Welches Gartengerät das richtige ist, hängt von der Größe der Pflanze und der Aststärke ab.


  • Gartenschere: Zum Beschneiden von Rosen, kleinen Hecken und Sträuchern mit dünnen Zweigen ist eine kleine Gartenschere ausreichend. Bis 30 cm Durchmesser können die Einhandscheren Äste durchtrennen.
  • Astschere: Beim Schneiden von Bäumen oder Sträuchern mit besonders vertrocknetem Gehölz hilft eine Astschere. Durch die langen Griffe entsteht eine größere Hebelwirkung, mit der stabilere Äste durchtrennt werden können.
  • Heckenschere: Wer hohe, lange Hecken schneiden möchte, sollte auf eine Heckenschere zurückgreifen. Je nach individuellem Bedarf kann ein manuelles, akku-, elektro- oder benzingetriebenes Heckenscherenmodell gewählt werden.
  • Säge: Um wirklich dicke Äste von Bäumen zu entfernen, muss eine Säge zum Einsatz kommen. Kettensägen erfordern mehr Übung, erledigen die Arbeit dafür schneller, während Handsägen etwas für Anfänger mit der nötigen Ausdauer sind.

Fragen und Antworten

Wenn Zweige oder Wurzeln der Nachbarspflanzen auf das eigene Grundstück herüberwuchern, muss dem Nachbarn zunächst eine Frist zur Beseitigung eingeräumt werden. Nach Ablauf der Frist dürfen die überhängenden Äste dann üblicherweise eigenhändig entfernt werden. Dabei ist allerdings mit Vorsicht vorzugehen: Wird mehr abgeschnitten als nötig, kann Schadensersatz fällig werden.

Die Ruhezeiten werden von den Bundesländern und den einzelnen Gemeinden festgelegt. Regelungen dazu finden sich unter anderem in den jeweiligen Landesimmissionsschutzgesetzen. Um sicher sagen zu können, welche Ruhezeiten am jeweiligen Standort gelten, kann man sich auch bei der Gemeinde oder dem zuständigen Ordnungsamt informieren. Die gängigen Ruhezeiten sind an Werktagen folgende: Mittagsruhe von 13 bis 15 Uhr und Nachtruhe von 22 bis 7 Uhr. An Sonn- und Feiertagen ist ganztägig Ruhe einzuhalten.

Das Schnittgut, das bei der Gartenpflege anfällt, muss korrekt entsorgt werden. Wildes Abladen von Schnittgut im Wald ist verboten und kann mit einem hohen Bußgeld sanktioniert werden. Diese kann je nach Bundesland variieren. Kleinere Mengen Grünschnitt, Laub oder Blütenreste können in der Biotonne entsorgt werden. Wer viele Bäume und Sträucher beschneiden muss, für den lohnt sich die Miete eines Containers. Alternativ können größere Mengen, gegegenfalls auch gegen ein geringes Entgelt, beim Wertstoffhof entsorgt werden. Die nachhaltigste Variante des Entsorgens ist der eigene Komposthaufen, in dem der Abfall zu nahrhafter Erde wird.